Mittwoch, 16. Juli 2014

Grenzsteintrophy 2014


1000 km Einzelzeitfahren entlang des alten Grenzstreifens zwischen West- und Ostdeutschland.

Nagut es waren nur etwa 970 km, alleine war ich trotzdem und irgendwie war es dann doch auch ein Zeitfahren.




Dieses Jahr sollte es meine 3. Teilnahme an der Grenzsteintrophy werden.

Extra dafür habe ich mir in meinen Augen, dass optimalste Rad ein 29er Hardtail mit Starrgabel aufgebaut und sollte auch nicht enttäuscht werden.

Auch die Ausrüstung wurde noch einmal optimiert und ich entschloß mich kurz vorher gegen Biwaksack, da es auch in den vergangenen Jahren entlang des Tracks immer wieder überdachte Übernachtungsmöglichkeiten gab. Dank der Trackpflege wurden diese auch immer schön in den Track eingetragen und man konnte am Abend selbst entscheiden ob man noch 5 km weiter kommt oder auch nicht. Über meine Ausrüstung für die Trophy werde ich im Anschluß noch detailierter schreiben.

Wer noch nicht über die Grenzsteintrophy bescheid weiß oder selbst mal teilnehmen möchte findet weitere Details unter http://www.grenzsteintrophy.de .




Starten wir mal ganz von vorne:

In diesem Jahr wurde die GST vom Süden in den Norden gefahren.  Das bedeutet die Berge zu erst und das endlose Flachland nach dem Harz, als Schlußetappe. Vorab wurde oft gesagt, dass das Gift für den Kopf und auch für die Beine sei. Aber auch das ist bei jedem anders.

Ich nutzte den freien Sonntag im Vorfeld und machte mich schon auf den Weg von Berlin richtung Süden. Übernachten konnte ich nahe Zwickau um dann den Montag noch komplett nutzen zu können und nicht im Zug zu vergammeln.

Der Vortag der GST: 

Nach einem leckeren und ausführlichen Frühstück ( vielen Dank noch einmal an meine Gastgeber ;-) ) habe ich mich kurz in den Zug gesetzt und bin bis ins Vogtland nach Plauen.

Ich wollte heute über Modlareuth ( wo wir in den letzten Jahren am Ende der Trophy immer nur durchgerauscht sind ) indirekt zum Dreiländereck rollen. Per Bahn wäre ich ohnehin maximal bis Hof gekommen und so waren es dann nur ca. 30 km mehr als per Direktfahrt. Über das lockere einrollen freuten sich auch die Beine.

Nachdem ich in Plauen den letzten Supermarkt am Ortsausgang geplündert habe und mir gleich Vorrat für die erste GST Etappe mit eingekauft habe. Ging es bergauf raus dem Ort.



 das wellige Vogtland - gemütlich ging es auf und ab bei bestem Wetter nach Mödlareuth.



 interessante Fakten in Little - Berlin



 Mauer + Schutzstreifen gingen hier damals auf gut 700m durch das  kleine Dorf.



auch aus dem "Westen" kein schöner Anblick.



alleine im Kino :-)



Rush-Hour ? Hier sind selbst die Bundesstraßen wenig befahren. Von Modlareuth ging es dann grob Richtung Hof und dann die bekannten Wege rüber zu Kleintierschenke.

Gegen 16:00 Uhr waren schon einige Leute vor Ort:



Fahrermeeting- Endlich wieder normale Leute!!! :-) ( Foto ausgeliehen von Achim Walther )


Erst zum Fußball löste sich die fachsimpelnde Runde draußen vor der Tür auf. In der Halbzeitpause gab es dann leckeres vom Grill und die Nacht verbrachten wir zum größten Teil im alten Festsaal. Vielen Dank an das Team der Kleintierschenke für den tollen abend! ( Foto ausgeliehen von Achim Walther )



Tag 1 - Dreiländereck - Hörschel
233 km - 13:09:20 h - 17,8 kmh - 4408 hm



Sind wir so schnell schon im Ziel? Stellte das Dreiländereck ( Tschechien, Bayern, Sachsen ) in den letzten beiden Jahren noch das Ziel da, war es dieses Jahr unser Startpunkt. Frühmorgens um 07:30 Uhr, wurden wir sogar von den sonst so aggressiven Mücken verschont.



Es füllt sich.... insgesamt gingen in diesem Jahr 32 Leute an den Start.




best selfie ever ! ( Foto ausgeliehen von Gunnar Fehlau )




Plante ich eigentlich mindesten die ersten Kilometer bis Blankenstein nicht alleine zu rollen. Aber die Hummeln im Hintern waren dann doch zu groß.



Baukunst!? - nur kommt hier wohl selten mal jemand vorbei...



Das Frühstück war für mich wieder viel zu früh, also musste während der Fahrt ordentlich nachgefüllt werden - Pausen wurden von Anfang so gut es geht vermieden. Mein Tagesplan bestand darin den Rennsteig bis mindestens Oberhof zu erfahren.



Figurenpark mit natürlichen Gegenständen aufgebaut von Schulkindern - direkt am Wegesrand - besteht schon viele viele Jahre... und ist sicher einigen Bekannt.




Gemütlich über den Rennsteig-Tunnel ( laut Radio gerade Vollsperrung ) :)



Zu Steil um heute runter zu fahren - und das ganze Berg ab, die Taschen begrenzen dann doch ein wenig



Höchster Punkt des Tages und des Rennsteigs der Inselberg ist erreicht - die Auffahrt auf Teer war mir zu steil zu fahren und kostete einiges an Zeit, aber immer noch besser als der parallel laufende "Klettersteig" auf dem wir beim letzten mal die Fatbikes berg ab tragen durften.



Ausflug zum Gerberstein, leider hatte ich keine Zeit mich hier mal um zu schauen.



Schöner Sonnenuntergang und nun gehts nur noch Berg ab bis Hörschel - das neue Tagesziel steht also fest. Irgendwie konnte ich es kaum glauben und die ersten Gedanken kamen ob ich es heute nicht doch etwas übertrieben habe? Das wird dann morgen Vormittag sicher anstrengend...



Die Wartburg in der Abenddämmerung



Die letzten Kilometer liefs dann schon fast im dunkeln, leider hatte ich kein Wasser mehr im Tank und musste unbedingt rein nach Hörschel. Aber ich hab vorgesorgt und hatte meine Ohropax dabei.

Tag 2 - Hörschel bis Hohengeiß
187 km - 12:14:04 h - 15 kmh - 4273 hm
 


Mein Schlafplatz für die erste Nacht die Wanderhütte am Start des Rennsteigs - hatte ich gar nicht mehr so geräumig in Erinnerung. Zum Glück hatte ich wie eigentlich immer einen Satz Ohropax dabei. Die Autobahn über der Werra und auch die Güterbahnstrecke hätten mich sonst die Nachtruhe gekostet.




Die ersten 20 km ging es Flach im Morgennebel wieder rüber Richtung Grenzstreifen immer entlang der Werra.



Nach dem Ausflug über den Rennsteig hat mich die Grenze wieder und es sollte dann auch bis zu Ostsee immer an ihr entlang gehen.



Blick vom Heldrastein - die ersten Höhenmeter des Tages sind bewältigt ich hielt schonmal Ausschau nach einem Bäcker...



Werratal - eigentlich hätte ich am vorabend ja doch noch bis hier hoch fahren sollen. Dieser Blick am morgen, wäre sicher fördernd gewesen. :)

Viele Kilometer vergingen, viele Ortschaften bin ich durchfahren, aber ein Bäcker war einfach nicht zu finden.



Auch der tolle Fleischer der uns die letzten beiden Jahre bei Hunger und "kälte" 2012 aus der Patsche half, war geschloßen. Nun aber für immer :( 3 Tage vor meiner Ankunft wurde das Geschäft geschloßen.



Der Deutsche und seine Gartenzwerge. :D



Mittag, Frühstück? Alles zusammen - 10 min Zwangspause der Vormittag lief wie erwartet mehr schlecht als recht. Lebensmittel waren auch nirgendwo zu bekommen - also gabs nur trockene Salami und Powerbars

Im Eichsfeld ging es dann noch einige Rampen rauf und wieder runter. Irgendwann kam ich dann hoch zur Teufelsklausel ( ich dachte schon sie wäre dieses Jahr nicht am Track ). Die Auffahrt war fast so steil, dass ich überlegte das Rad zu tragen. Man hätte ja auch 5 km Umweg in kauf nehmen können und wäre sicher 20 min früher oben gewesen. Das wäre dann allerdings nicht im Sinne der GST. In der Teufelklausel gab es heute nur Brotzeiten, mein Apettit ging eher in richtung Pasta... Kuchen gabs auch noch nicht. Aber wenigstens eine Packung Eis hatte die Wirtin noch in der Truhe. Also schön den Zuckerspeicher auffüllen. Zwei Cola und 5 Kugeln Eis.




A38 Nähe Göttingen - der Harz ist also nicht mehr weit. =)



Später am Nachmittag, plötzlich ein Mountainbiker vor mir. Zufällig hier oder ein GST Teilnehmer? Wer war es? Ein schon Sonntag gestarter Fahrer aus Hamburg. Wir haben zu Zweit dann die beiden Graben/Bachdurchquerrungen ohne nasse Füße gemeistert. ( hier machte sich wieder die Wegkenntnis der letzten beiden Jahre bemerkbar - ein Weg war nämlich nicht vorhanden ) Unbekannter Fahrer aus Hamburg:  Grüße an dich falls du es liest ;-) Ich musste leider irgendwann weiter. :(



Es gab noch einige zugewachsene Wege im Eichsfeld immer wieder musste ich vom Rad und den Antrieb frei puhlen, die erst geplante Rohloff hätte da abhilfe geschaffen. Der passende Rohlhoff-Rahmen war allerdings schon ausverkauft.



Endlich der Grenzimbiss in Teistungen. 1 x Cola 1 x Käsesuppe 1 x Eis 1 x großer Cheeseburger 1x Snickers 1 x Twix  1 x Eis bitte. "Die Käsesuppe als Vorspeise?" - Ach bitte einfach alles wie es fertig wird.

Danach ging es erst einmal wieder gut 10 min stetig bergauf. Das war dann fahrend gar nicht so einfach. Aber in der Ruhe liegt die Kraft. Jeder normal denkende hätte wohl noch ne Stunde auf der Wiese rumgelegen und verdaut.



Kurz nach Teistungen dann endlich der erste Blick zum Brocken - Nun war ich gespannt wie nahe ich diesem heute noch kommen sollte. Rechts im Bild sind noch die Wellen im Eichsfeld, bezogen mit Plattenweg. Im letzten Jahr tats dort ordentlich weh...







Weg wo bist du?



In Mitten der beschriebenen Wellen - Es ist wie Achterbahn fahren, bis auf 2 Wellen sind aber alle vom Süden aus super fahrbar. Berg ab gibt’s immer genügend Schwung.



Der Wald durchzogen von Schlammlöchern - hier war der Harvester zu gange und ich denke erholen werden sich diese Wege nicht mehr.



Lagerschutz? Oder der versuch eine Plattformpedale zu gestalten.



Ab über die Schienen? Drücken sprechen und auf geht die Schranke.



Gleich bin ich im Harz :-) Ich fühle mich als hätte ich die Ostsee erreicht. Dabei hab ich gerade mal die Hälfte der GST gepackt



Sonnenuntergang - nehm ich jetzt schon die nächste Hütte? Am Garmin wird der Track für die nächsten Kilometer gecheckt.



 Dann doch schonwieder im dustern erreiche ich diese tolle Hütte - 20 km Luftlinie zum Brocken.



Tag 3 Hohengeiß - Henningen
246 km - 12:39:41 h - 19 kmh - 2263 hm

Die Nacht war toll, schön Ruhig, frische Luft ohne Ende und ordentlich regeneriert hat der Körper dadurch auch. Also ab zum Brockensturm!



Track Magic? Dixie Klo direkt an der Strecke



Falls jemand noch nicht weiß was am 12. November 1989 tolles geschehen ist - Ich habe meinen 3. Geburtstag gefeiert



Plattenweg am Wurmberg



Endlich der Götheweg - also gleich das Dach der GST erreicht.



noch eine letzte steile Plattenpassage hoch zum Brocken - mal wieder geschoben, aber ich bin ja in diesem Jahr schon 4 mal hier hoch - allerdings ohne Gepäck und mit dem Plastebomber.




Meist hab ich ja Glück und habe gute Sicht auf dem Brocken - dieses mal nicht. Die Temperaturen hielten sich in Grenzen und ich blieb vom Regen verschohnt. Ich hörte von Fahrern die im Schneeregen oben waren.




Durchnässt aber nicht so fertig wie in den letzten Jahren - was sich an den erst 25 Tageskilometern lag.



Und nun die fast 1200 hm runter und so schnell wie möglich raus aus dem Harz - Alles Sachen angezogen die Verfügbar ware.



Ecktalsperre - Der Plattenweg hinunter war nicht ohne...



Rundweg Ecktalsperre



Berliner Pausenpunkt mit Brockenblick - Nur kein Brocken zu sehen



Talsperre



Rennradtauglicher Postenweg



Mitbringsel von der Harzabfahrt



Der Vorharz war bekannt - lange Felddurchfahrten auf dem Postenweg - Der Wind stand nicht ideal, kam aus richtung Nordwest - aber es ging größtenteils in Richtung Osten. Dank der Landwirtschaft in dieser Gegend war der Postenweg auch super fahrbar. Durchschnittsgeschwindigkeit lag somit bei um die 28 km/h.

Vorbei ging es an Schöningen wo 2 Wochen später ein nettes aber schlammiges CC Rennen statt fand.

Helmstedt - der Himmel öffnete sich, mein erster Regenschauer auf der Tour pünktlich zum Einkauf in der Tanke. Die Regenjacke konnte also verstaut bleiben.

 

Ab auf die A2 Richtung Hannover entgegen dem Verkehr oder doch lieber den Trampelpfad zu den alten Grenzer-Mietskasernen und dann abbiegen Richtung Norden.



Hinter Helmstedt folgten dann wieder viele Kilometer Lochplatte und die letzte Achterbahnfahrt auf den Platten.



Tagebau



Wieder Wind von vorn.



Oebisfelde ist erreicht - ab jetzt sinds nur noch Bonustageskilometer. Da jetzt das eigentlich als zugewachsen bekannte Wendland folgt, dachte ich mir mal die Beine etwas zu schützen. Prima machte sich ein einfaches Paar Socken, dem ich die Zehenkappe abschnitt. Fertig war die Stulpe.



Ein wenig Berlin - Bahnunterführung Oebisfelde



Mittellandkanal - dieses mal gut befahren - fürs Baden war wieder keine Zeit.



Schöner Biwakplatz - aber etwa 2 h zu früh.



Die letzten Kilometer waren am heutigen Tage zum ersten mal mühselig, ich hab mich an sich nur noch von Ort zu Ort geschleppt. Hieß ja jeder Kilometer heute, einen Kilometer weniger am letzten Tag. Auch habe ich heute zum ersten mal damit begonnen im Kopf hochzurechnen wie viele Kilometer noch zu fahren sind und ob ich es am nächsten Tag schon biszur Ostsee packen könnte.

Ein Dach hätte es nicht gebraucht, aber der Windschutz musste für die Nacht unbedingt sein.



Gemeindehaus in Henningen - wurde wohl schon seit Ewigkeiten nicht betreten



Tag 4 - Henningen - Priwall ( Ostsee )
 302 km - 15:39:07 h - 19,2 kmh - 1933 hm

Die Nacht war wieder kurz, aber ausreichend um den letzten Tag in Angriff zu nehmen. Ich muss es aber irgendwann mal schaffen, mit noch weniger schlaf und der damit resultierenden längeren Fahrzeit klar zu kommen. Im Durchschnitt hatte ich mir immer 6 1/2 - 7 h Schlaf pro Nacht gegönnt.

Northshore im Wenland - der erste war super fahrbar, der zweite dann Einsturz gefährdet



Stundenlang habe ich auf diesen Lochplattenweg gewartet - ist es von hier kaum eine halbe Stunde bis Gorleben - überhaupt den ganzen letzten Tag bin ich schon gedanklich die letzten Kilometer abgefahren und hab mir immer kleine Ziele vorgesteckt. 



Grenzstreifen immer noch fast ohne Vegetation.



Am Ende ein Loch im Wald - endlich Gorleben ist erreicht



Atommüllentlager - Gorleben






Die Elbe ist weit weg - trotzdem gibt’s hier Schiffsverkehr - Greenpeace hat hier ein ausgemust
erten
Seekreuzer abgestellt


Im letzten Jahr noch Schlafplatz am 1. Abend - heute ein tolles Plätzchen um das verspätete Frühstück am letzten Tag.


Stopp Krümmel!



Sandmeer - da freuen sich die beiden Fatbiker - machen sie auf den 2 km sicher 20 - 30 s gut :-)




reicht der Wind von vorn nicht aus? Mit dem 29er aber auch liegend ganz gut zu fahren - nur so wirklich vorwärts gehts nicht.



Endlich die langersehnte Elbe - Danke an Matthias für die aufmunternde SMS die mich genau in dem Moment ereilte



Endlich mal was ordentliches zum Speicher auffüllen - was es wohl gab?



Der alte Aussichtsturm - obwohl war der nicht noch ganz frisch, als ich vor 4 Jahren mal oben war? Mittlerweile ist er gesperrt, schade war doch die Aussicht über das Elbtal richtig schön.



Die Wellen rund um Hitzacker - weicher Boden, viele Tanzapfen - für mich Stellenweise kaum zu fahren... immer wieder verliert das Hinterrad den Grip.



Elbtal - super Biwakplatz ich will aber heute noch hoch zur Küste!



Fahrrad müüüüüde



Sind wir hier beim Cross? Der normale Rad-/Wanderweg geht rechts in der ebene an der Treppe vorbei. Immer wieder gibt es Kleinigkeiten die die GST härter machen.



Von wegen nachdem Brocken ist es nur noch flach....
 


Dieses Jahr kein schwimmen durch die Elbe es fuhr die Fähre in Bleckede.




Blekede -> Boitzenburg 10 km auf dem Elbdeich - 40 min Fahrzeit



Links und rechts von mir Vögel - Wieso eigentlich?



In Boitzenburg bin ich dann noch einmal kurz Weg vom Track, war mir ja der Rossmann vom letzten Jahr bekannt. Auf der ersten Etappe gabs sonst nie Pausen und somit dachte ich es wäre, auch die letzte Einkaufsmöglichkeit. Also Wasser aufgefüllt und für die letzten 120 km Proviant eingekauft. Auch gabs hier noch ein 1 ,- € Rücklicht, rechnete ich nach dem vielen hin und her; rauf und runter an der Elbe mit einigen Stunden im dunkeln.

Blick vom Elbberg



Überreste vom Elbhochwasser 2013



Im Frühjahr war hier sicher nur ein Feldweg - die Bauern rüsten auf, leider viel zu langsam.



Keinen Kilometer weiter sahs dann ganz anders aus. Ohne das Gewicht vom Vorderrad zu nehmen, kam ich nicht mal schiebend vorwärts.




Regelmäßig durfte das Hinterrad inklusive Kassette, Schaltröllchen und Bremsscheibe vom Gras befreit werden



Das letzte und kleinste Museum - wird einfach links liegen gelassen, Ratzeburg ist nahe...



Radfalle - aber besser als nasse Füße



Wochenendverkehr Hamburg > Berlin - A24




Fort Knox ? Nach vielen Kilometern ohne Zivilisation plötzlich ein riesen Klotz mitten im Nirgendwo.



Endlich geht das Trailhopping an den schönen Mecklenburger Seen los.



Ratzeburg ! - Wie jedes Jahr findet hier zu der Zeit der GST irgendein Fest am See statt. Toll gibt’s sicher was leckeres zum Abendbrot. Aber nein, alles schon verriegelt.



Also ab zur bekannten Tankstelle, Bockwurst und Bier eingepackt - jetzt möglichst schnell noch Kilometer vernichten bis es dunkel wird. Noch etwa 70 km bis zum Ziel

Schöne schmale Wege am Ratzeburger See - kein Mensch unterwegs - es läuft teilweise mit 30 km/h



Die Wildbrücke über die A20



Es wird dunkel noch etwa 40 km



Jetzt gehts die letzten 30 km nur noch mit der Stirnlampe durch die dunkle Nacht.



Hochkonzentriert waren Lichter an den Siedlungen super mal etwas zu entspannen.



Palmberg - der Sponsor für den jungen Radsport in Mecklenburg-Vorpommern.



Rechts und Links immer ein wenig geraschel im Wald, aber wie man sieht, sieht man nichts. Vor Jahren konnte ich mir noch nicht vorstellen Nachts alleine und vor allem mit so wenig Licht durch unbekannte Wälder zu rollen. Aber dank regelmäßigen Nightride-Runden bekommt man diese angebohrene Angst schnell los.




Samstag morgen 00:45 Uhr die letzten Meter - das Rad wird wie immer getragen, denn es hat auch mich die letzten Tage ohne Mucken (er/ge)tragen. Ich wollte zwar gerne, noch Freitag abend ins Ziel rollen... aber was solls.



3 Tage & 17 h Das Meer ist erreicht!



Nachricht an die noch folgenden Fahrer - hats noch jemand gesehen?



Guten morgen! Leider mit Nieselregen und ohne tollen Sonnenaufgang am Meer. Ich denke aber im August/September wirds sicher noch einmal von Berlin zur Insel Usedom gehen.



Provisorischer Windschutz



Leider war das Wetter viel zu schlecht, um den Tag am Meer zu verbringen und auf weitere Fahrer zu warten oder mit dem Rad weiter richtung Berlin zu radeln.

Also per Fähre runter von der Halbinsel und nach einem Bäcker Aussicht halten.



Oder auch nicht, der Zug von Travemünde sollte erst wieder in 45 min fahren, also nehme ich die Straße nach Lübeck



REGEN REGEN REGEN - ich denke an die noch folgenden Fahrer...





Ende der Reise - bei bestem Wetter sitze ich im Bahnhof und anschließend im Zug richtung Mutterstadt.



Noch eine Statistik zum Ende: 

Gesamt: 968km - 53:42:12 – 18,2 kmh – 12877 hm

Und mein Fazit: 

Es war mal eine tolle Erfahrung das Ding alleine gefahren zu sein. Du kannst deine Pausenzeiten dadurch selbst bestimmen. Und hast auch keine "Zwangspausen" durch andere Mitfahrer. Ob man das ganze alleine und so schnell wie möglich fahren muss, darf jeder für sich selbst entscheiden. Sollte ich die GST noch einmal fahren, könnte es gut sein, dass ich wieder den Kocher und ein paar mehr Tage im Gepäck einpacke. Im nächsten Jahr wäre eigentlich der perfekte Zeitpunkt für so eine ruhigere GST soll es doch wieder so viel wie möglich über die Lochplatte gehen, das wäre dann perfekt fürs Fatbike. Aber ich habe für nächstes Jahr schon was neues in Gedanken. 

Mit der Einsamkeit kam ich relativ gut klar, waren es ja nicht so viele Tage. Aber ab und an mal ein Telefonat mit Freunden war doch ganz gut. Aufjedenfall war die GST wieder ein Abendteuer und das so kurz vor der Haustür. Viel Natur und Abgeschiedenheit ohne weit weg zu fliegen.

Danke fürs mitreisen, die vielen stützenden SMS und auch noch einmal ein riesen Dankeschön an Gunnar für das initieren der GST! 

Im nächsten Post folgt dann endlich mal ein Ausrüstungsreview.

5 Kommentare:

  1. Wow, super Bericht, wahnsinns Leistung! Was hast du denn im nächsten Jahr vor? Cheers, Flo

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  2. Applaus, Applaus. die Tagesabschnitte sind länger als bei manch namen haften Straßenrennen.
    Respekt!

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  3. Sehr cooles Report und absolute Superleistung! Wir haben uns schon gewundert wie schnell du an die Ostseekuste gefahren bist. Grusse, Bert (eine der zwei Holländer im GST)

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  4. Gut gefahren, gut geschrieben, gute Fotos!
    Ich hätte gerne noch etwas über deine Ausrüstung gelesen,
    Gruß Franky

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  5. Vielen Dank für den Super Bericht. Bereite mich gerade auf die erste GST vor.
    Zwei Fragen: Thunder Burt Reifen waren okay?
    Hat das Moskitonetz einen Boden, oder ist das ein Innenzelt?
    Hattest Du noch einen Bericht zur Ausrüsung geschrieben?
    Nagut, das sind 3 Fragen.
    Gruss, Niels

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