Mittwoch, 18. Dezember 2013

Global Fat-Bike Day - Großtreffen der Giganten

....und im Endeffekt waren wir dann doch nur zu dritt anstatt zu acht.


Irgendwann hat sich mal Irgendwer aus Irgendwo den Global Fatbike Day ausgedacht und dieser findet nun jedes Jahr am 07.Dezember statt. Als Fatbiker ist man also dazu verpflichtet an diesem Tag eine Tour zu fahren. Ob alleine oder mit mehreren ist dabei egal.

Wir planten schon länger eine gemeinsame Winter-Tour mit den Fatbikes im Harz und hatten somit das passende Datum jetzt gefunden. So sollte der Global Fatbike Day passend mit  einer ordentlichen Packung Schnee zelebriert werden.

Unsere Planung schaute so aus, dass wir uns am Freitag spätestens um 21:00 Uhr auf dem höchsten
Punkt Norddeutschlands, also auf dem Brocken treffen. Vom Brockenplateau sollte es gemeinsam zur
8 km entfernten Hütte gehen um dort die Nacht im Freien zu verbringen.
Das Wetter sollte uns da aber einen Strich durch die Rechnungmachen, es kam einfach *zu wenig* Schnee
von oben.




Ich bin am Freitagmorgen im noch schneefreien Wernigerode gestartet und arbeitete mich durch den
Wald bis nach Schierke durch. Den Plan vor dem Brocken noch einmal zum Wurmberg zu schauen,
verwarf ich recht schnell nach den ersten Metern im Schnee. Ich erinnerte mich an die Aussage von
René (im Schnee hast du schnell mal ein Stundenmittel von 6 km/h der weniger. Recht sollte er haben…)


Größtenteils war noch alles perfekt fahrbar und die ersten zwei Stunden im frischen Schnee war ich nur am Grinsen. Einfach genial was mit den Reifen möglich ist.



































































Direkt am Wegesrand war die Auffahrt zum Ottofelsen, den ich beim planen meines Tracks gar nicht
beachtet habe. Ich konnte aber nicht einfach weiter fahren ohne den Felsen zu besteigen und die
Aussicht zu genießen.


Dort oben merkte ich dann aber schon ein erstes Mal die Kraft vom Sturmtief Xaver. In meinen
Augen aber gar nicht so kräftig, wie von den Medien behauptet.






Kurz vor Schierke nahm mir die Brockenbahn einfach die Vorfahrt und raste in den Bahnhof, aber auf
dem Foto steht sie schonwieder ganz friedlich und lässt die wenigen Fahrgäste zum Brocken
einsteigen.




In Schierke ging es erst einmal zum Bäcker, Energie nachfüllen und etwas aufwärmen um anschließend über die Brockenstraße den Gipfel zu erobern. Jetzt könnte man sagen wieso die Brockenstraße? Ist doch kein Rennrad, aber im Gelände hätte die Auffahrt wahrscheinlich 2 Tage gedauert, die Schneehöhe lag im Gelände bei gut 50 cm.




Ich hatte Glück fuhr, trotz des vielen Neuschnees noch der Schneeschieber 2-mal an mir vorbei. Nach etwa einer Stunde und 8 km war ich auf 900 m angekommen und gönnte mir eine kurze Pause.




Danach waren die letzten Höhenmeter bis zur Baumgrenze noch flüssig zu fahren. Ab der Baumgrenze merkte ich plötzlich wieder Xaver, nicht ganz so schlimm wie in den Medien berichtet.
Aber es kam zu einem ordentlichen Schneetreiben und der Wind ließ mich die letzten Höhenmeter
immer wieder rechts und links in den Schnee neben der Straße fahren. Aber ich bin bis oben gefahren!



Im Brockenhotel servierte man mir eine kalte Tomatensuppe gefolgt von einem kühlen Hopfen dafür
durfte ich dann ganze 10 Taler löhnen. Um nicht in Versuchung zu kommen mein Kreditlimit zu überziehen verzog ich mich recht schnell ins Erdgeschoß, hing meine Klamotten zum trocknen auf und wartete und wartete und wartete und wartete… Irgendwann kam ich dann auf die gloreiche Idee mal nachzufragen wo der Rest bleibt.

Die im Süden gestartete Brigade kam durch den vielen Neuschnee kaum voran. Sie schoben fast durchgängig bis 23 Uhr und sollten es nicht mal mehr bis zur geplanten Hütte schaffen, also auch nicht auf den Brocken.
Die Brigade aus dem Norden saß noch im Auto und konnte das Auto nur etwa 2km entfernt von unserem Nachtquartier parken, der Brocken sollte auch für diese beiden für den Freitag unantastbar bleiben.

Ich packte meinen Siebensachen zusammen, musste ich ja noch die 8 km bergab zur Hütte rollen. Mittlerweile zeigte Xaver immer mehr seine Fäuste und ich bekam nur mit viel Kraft die Tür auf. Was für ein tolles Wetter. :-)

Die Sicht war bei null und mein Garmin verstand sich nicht mit dem Funkmast. Orientierungslos rollte ich also ein wenig auf dem Brocken-Plateau umher bzw. lies mich vom Wind hin- und herschieben, bis ich die Brockenstraße wieder fand. Die ersten Meter bergab gingen super, aber dann musste ich runter von der Straße auf den Götheweg.

Es war nun schon 20:30 Uhr war und somit kein Wandervolk mehr unterwegs, was mir zum Verhängnis werden sollte. Der Weg war teils so zugeweht dass ich selbst bergab Schieben musste ich brauchte bis zur Hütte etwa 2 ½ h war. Zwischendurch bin ich immer mal auf die Bahntrasse der Brocken Bahn ausgewichten.




René und Alex erreichten das Ziel etwa eine halbe Stunde vor mir und versuchten sich schon an einem Lagerfeuer. Ich wurde herzlich, lautstark und mit einem Glühwein begrüßt.





Das mit dem Lagerfeuer wollte irgendwie nichts werden, anders als bei der Brigade aus dem Süden
gelang es uns nicht das ganze mehr als 2 min zum Brennen zu bringen. Egal, gab es halt kaltes Abendbrot.

Die Nacht war ruhig und es kam kaum Neuschnee vom Himmel. Bis auf die gefrorenen Schuhe, hatte
ich auch am morgen keine erwähnenswerten Probleme.
Nach einem ordentlichen türkischen Kaffee machten wir uns dann zu dritt noch einmal auf den Weg nach Schierke um wieder über die Brockenstraße auf den Brocken zu radeln.




Wie am Vortag wurde wieder in Schierke am Bäcker eingekehrt. Zu dritt und voller Energie ging es
dann im belgischen Kreisel hinauf.
Ich kannte schon jede Kurve beim Namen aber trotzdem ist die Brockenstraße im Schnee wunderschön und überhaupt nicht langweilig. Zu hunderten waren die letzten Meter der Brockenstraße vom Wandervolk eingenommen, alle waren Sie erstaunt hier oben bei dem Wetter Fahrräder zu sehen.

(Foto: René Fischer )

Oben wurde nur am Brockenstein angeschlagen und dann ging es wieder hinunter die beiden Mecklenburger hatten für den Abend andere Pläne.
Wir nahmen für die Abfahrt wieder den Götheweg ins Tal Dieser war gegenüber dem Vorabend fast komplett fahrbar. Der Tourismusverband hat feinste Arbeit geleistet und den Weg geglättet, ein paar wenige hart gesottene Wanderer haben ihr übriges getan. Allerdings schüttelten uns die vielen Fußstapfen trotz der 0,5 Bar im Reifen ganz schön durch.


Wir ritten auf wunderschönen Wegen in der Ebene Richtung Torfhaus, wo sich unsere Wege leider schon wieder trennten. Ich zog mir im SB Restaurant noch eine TK-Pizza für 6 Taler 50  rein und verschwand so schnell es mir möglich war wieder aus diesem von Menschen überfluteten Ort. Es ging weiter auf dem wunderschönen Kaiserweg über die Eckertalsperre nach Bad Harzburg.








Eigentlich plante ich hier noch mein Nachtlager aufzuschlagen und zum Sonntägigen Crossrennen der
Harzer Elite zu bleiben. Ich kehrte ein und fing an darüber nachzudenken wie es jetzt weiter gehen sollte…




Der fehlende Schnee brachte mich dazu dann doch langsam den Heimweg anzutreten, noch einmal hoch in die Berge wollte ich nicht, bot der Sonntag in Berlin mit der Gänsebratentour ja noch eine gute Alternative.

Ich sattelte den Gaul und machte mich über die Straße auf nach Halberstadt dem Tor zum Harz. Zwischenzeitlich kreuzte ich dann wieder den Grenzverlauf, diesen Punkt kenne ich von der Grenzsteintrophy, an dieser Stelle enden jedes Jahr  die ersten lockeren 400 km im Flachland und es geht ab in die Berge.









































Pünktlich um 20:01 Uhr saß ich im Zug nach Berlin. Durch das Fatbike hat mich der Schaffner in ein
etwas längeres Gespräch verwickelt und plötzlich kostete mich das Zugticket mit Rad nur glatte 15,-€
(anstatt ca. 40 €). Um 22:50 Uhr war ich dann am Alexanderplatz.




















Der Sonntag bot dann doch nur 3 h fatbiken ohne Gepäck bei Matsch im heimischen Grunewald. Die Gänsebratentour wurde abgesagt, den Braten gabs nicht, aber leckere Spätzle bei Loretta am Wannsee.
Tolles Wochenende, tolle Leute, tolles Wetter und tolles Fahrrad! Ich hoffe wir schaffen es dann nächstes Jahr unter besseren Bedingungen zu einem richtigen zusammentreffen der Fatbike Gemeinde. Ansonsten hoffe ich einige Gesichter spätestens im Juni bei der Grenzsteintrophy wieder zu sehen!

Bilderlinks:       cubation - flickr
                       René Fischer - Picasa
                                 

Bericht vom Walter: walter-lauter.de

Bericht vom Gunnar: Overnighter.de

Über meine Ausrüstung für den Overnigher wird es noch einen speraten Blogbeitrag geben hier nur mal ein kleines Vorschaubild:



















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